2 Digitaler Teilnehmeranschluss VDSL2
2.7 Varianten des VDSL2-Anschlusses

Die folgenden Kapitel behandeln die Parameter des Blocks PMD, mittels dessen ein Endgerät an ein physikalisches Übertragungsmedium – ein symmetrisches Doppelleitungskabel – angeschlossen wird.

Der VDSL2-Anschluss hat einige Varianten, so dass er Aufgaben bei unterschiedlichen Übertragungsbedingungen erfüllen kann. In Anhängen der grundlegenden Empfehlung ITU-T G.993.2 wurden von der internationalen Standardisierungsorganisation drei grundlegende Typen der VDSL2-Anschlüsse bestimmt:

Gemeinsam für alle drei Typen der Anschlüsse ist die Blockanordnung der Innenkreise und die Prinzipien dieser Kreise, zum Beispiel Sicherung des Datenflusses des Endteilnehmers vor seiner Übertragung im Zugangsnetz (Kreise zur Synchronisierung, Scrambler, Faltungsencoder, Modulator u. ä.).

Bei allen drei Anschlusstypen wird für die Realisierung der Datenübertragungen ausschließlich die Modulation mit Mehrfachträgern DMT (Diskretes Multitone, engl. Discrete Multi-tone) verwendet.

Das Prinzip hinter dieser Modulation ist die Einteilung des gesamten ausgenutzten Frequenzbandes in einer Reihe von voneinander unabhängigen Subkanälen (manchmal auch als Tone oder Träger bezeichnet). Die Breite des Subkanals kann entweder wie bei dem älteren Anschluss ADSL gleich, daher 4,3125 kHz, oder doppelt so hoch sein, d. h. 8,625 kHz (aber nur für das Band von 30 MHz). In jedem Subkanal werden die Daten eines Teilnehmers mit Quadraturamplitudenmodulation QAM moduliert. Die Anzahl der Modulationszustände bewegt sich bei den Anschlüssen VDSL2 zwischen 4 und 32768, was der Übertragung von 2 oder auch 15 Bits mit einem Modulationszustand entspricht. Die Modulationsgeschwindigkeit wird für die Subkanalbreite von 4,3125 kHz auf 4 kBd und für die Subkanalbreite von 8,625 kHz auf 8 kBd festgelegt. Um eine Übertragung in beiden Richtungen zu schaffen, kann nur der Frequenzduplex FDD (engl. Frequency Division Duplex) angewandt werden.

Für den VDSL2-Anschluss werden in den einzelnen Anhängen der Empfehlung ITU-T G993.2, gemäß den typischen Parametern der Telekommunikations-Zugangsnetze der jeweiligen Region, unterschiedliche Profile, Frequenzpläne und Sendemasken der spektralen Leistungsdichte PSD (engl. Power Spectral Density) definiert.