3 Hochgeschwindigkeitsanschlüsse gemäß G.fast-Standard
3.1 G.fast-Standard - grundlegende Eigenschaften

Der Standard G.fast wird in der Literatur als die 4. Generation der Systeme xDSL behandelt. Mit der Entwicklung dieses Standards wurde im Februar 2012 begonnen. Die Standardisierung erfolgte dann im Jahre 2014. Dieser neue Standard für xDSL-Anschlüsse hat mehrere Ziele:

Alle oben genannten Ziele hängen sehr eng mit zwei entscheidenden Bereichen zusammen: die Art der Steigung des Durchsatzes und die Verbesserung der Zuverlässigkeit. Der Durchsatz eines Anschlusses kann auf zwei Arten erhöht werden:

Berücksichtigung von weiteren Frequenzbändern, wie VKV-Sendung (üblicherweise sog. „westliche Norm“ in Europa), DAB-Sendung (Digitaler Rundfunk, engl. Digital Audio Broadcast) – sog. III. Fernsehband 174 bis 240 MHz.

Die Erhöhung der Zuverlässigkeit des ganzen Systems wird durch zwei Mechanismen möglich:

Im Gegensatz zu den Anschlüssen ADSL und VDSL, die Frequenzduplex FDD ausnutzen, wird bei den Anschlüssen mit einer extremen Bandbreite Zeitduplex TDD eingesetzt. Das ermöglicht eine viel effizientere und flexiblere Vergabe der Übertragungskapazität und eliminiert das Dilemma mit der Vergabe der Bänder für die einzelnen Übertragungsrichtungen. Die Zeitsynchronisierung stellt kein Problem dar, weil sie schon im Hinblick auf die Modulation VDMT gelöst werden muss.

Die Einführung von Zeitduplex TDD ermöglicht auch eine einfache Unterstützung von sparsamen Modi. Im Kontext des Zeitduplex TDD werden obligatorische Teilverhältnisse 90/10 und 50/50 eingeführt, fakultative Teilverhältnisse sind dann von 50/50 bis 10/90 möglich.

Zu den letztgenannten, jedoch entscheidenden Eigenschaften des Standards G.fast gehört die Implementation der adaptiven Modulation DMT mit einer obligatorischen Unterstützung von VDMT.