Die Phantomkreise wurden in der Vergangenheit bei Fernsprechleitungen zur Erhöhung der Übertragungskapazität eingesetzt. Ihr Prinzip besteht in dem Anknüpfen des Signals inmitten des Transformators von zwei Leitungen und damit der Herstellung eines weiteren Kreises. Das Ausnutzen dieses Prinzips wird mit der steigenden Frequenz durch die Unmöglichkeit eines präzisen Ausgleichens von Symmetriertransformatoren und weiter durch vermehrtes Nebensprechen unter den Hauptkreisen und dem Phantomkreis begrenzt. Die angeführten Ereignisse können durch Unterdrückung von Nebensprechen mittels Modulation VDMT eliminiert und damit z. B. eine Gesamtrate von fast 500 Mbit/s in jeder Richtung auf der Kabellänge von 400 m erreicht werden.
Modell für Kabellänge von 400 m |
Frequenzplan VDSL2 bis 17 MHz |
Frequenzplan VDSL2 bis 30 MHz |
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Downstream [Mbit/s] |
Upstream [Mbit/s] |
Downstream [Mbit/s] |
Upstream [Mbit/s] |
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2 Leitungen plus Phantom |
150 |
67 |
176 |
80 |
2 Leitungen |
166 |
92 |
226 |
118 |
2 Leitungen plus Phantom mit Unterdrückung von Nebensprechen |
382 |
243 |
493 |
449 |
Außer Phantomkreisen können noch sog. Superphantomkreise durch 4 Leitungen realisiert werden. So kann man insgesamt 7 Kreise bilden: 4 Haupt-, 2 Phantom- und dazwischen ein Superphantomkreis.
Neben den Phantomkreisen wurden Übertragungen in den sogenannten Unisono-Modus versucht, wobei die einzelnen Leiter der Paare als selbstständige Übertragungspfade betrachtet werden. Das entstehende starke Nebensprechen kann auch mittels VDMT-Modulation kompensiert werden. Mit dieser Lösung verliert man jedoch den Vorteil der symmetrischen Leitungen, d. h. hohe Beständigkeit gegen Umgebungsstörungen. Gerade wegen einer erheblichen gegenseitigen Störung zwischen den Leitungen und der Umgebung hat sich diese Art nicht durchgesetzt.