Der digitale Teilnehmeranschluss VDSL2 ist die zweite Generation des Anschlusses VDSL. Bedeutende und bewährte Innovationen gegenüber der ursprünglichen Spezifikation von VDSL übernimmt die zweite Generation VDSL2 von der zweiten Generation des Anschlusses ADSL2. Es handelt sich vor allem um Grid-Code (sog. Trellis-Code) mit der Fähigkeit der Korrektur von einzelnen Bitfehlern beim Empfänger und auch von Bündelfehlern, die durch Impulsstörungen mittels Reed-Solomon-Codes und Data-Interleavings verursacht wurden. Ähnlich wie bei ADSL2 kann die Übertragungsrate beim Betrieb von SRA (Ratenanpassung ohne Übergänge, engl. Seamless Rate Adaptation) geändert, die Sendeleistung zur Reduktion von Nebensprechen in benachbarte Paare gesteuert und der energiesparende Betrieb (sog. Sleep Mode) aktiviert werden.
Die grundlegende Empfehlung ITU-T G.993.2 standardisiert den Anschluss VDSL2.
Die Erhöhung der Übertragungsrate wurde durch Erweiterung des ausgenutzten Frequenzbandes bis auf 30 MHz erreicht. Zum Vergleich: der Anschluss ADSL2+ verwendet das Frequenzband nur bis 2,208 MHz. Die maximalen Übertragungsraten bewegen sich in der Größenordnung von einigen zehn bis einigen hundert Mbit/s. In der Downstream-Richtung ist der höchste Wert ungefähr 200 Mbit/s. Die Erweiterung des genutzten Frequenzbandes bringt jedoch auch einen Nachteil. Die maximale Länge der Teilnehmerleitung, auf der der Anschluss VDSL2 betrieben werden kann, wird verkürzt. Je größer die Breite des Frequenzbandes ist, desto größer ist auch die Dämpfung der Leitung in diesem Band.