Drahtlose städtische Netzwerke WMAN sind die dritte Gruppe von drahtlosen Netzwerken. WMAN basieren auf dem Standard IEEE 802.16, der häufig als WiMAX (engl. Worldwide Interoperability for Microwave Access) bezeichnet wird. WiMAX ist eine Kommunikationstechnologie, die eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Architektur (Point-to-Multipoint) mit Orientierung auf drahtlose Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung in städtischen Netzwerken unterstützt [1-3]. Dies ermöglicht es kleineren drahtlosen LAN, mittels WiMAX verbunden zu werden und damit ein weites WMAN zu schaffen. So können Netzwerke zwischen Städten ohne eine aufwendige Verkabelung geschaffen werden.
WiMAX ähnelt Wi-Fi, bietet aber die Abdeckung eines viel größeren Gebietes. Wi-Fi ist zur Abdeckung von relativ kleinen Gebieten, beispielsweise Büros oder Hot Spots, bestimmt - dagegen arbeitet WiMAX in zwei Frequenzbändern, die eine Kombination eines lizenzierten und unlizenzierten Bandes sind. Das erste Band erstreckt sich von 2 GHz bis 11 GHz und das zweite liegt zwischen 10 GHz und 66 GHz. So kann eine Übertragungsrate von 70 Mbit/s über eine Entfernung von 50 km für Tausende Benutzer aus einer einzigen Basisstation erzielt werden (siehe Bild 1.7). Weil WiMAX zwei unterschiedliche Frequenzbänder verwendet, kann sie sowohl für Line-of-Sight-Systeme als auch für Systeme eingesetzt werden, die keine direkte Sichtverbindung erfordern. Das Band von 2 GHz bis 11 GHz kann für Systeme ohne direkte Sichtverbindung ausgenutzt werden, beispielsweise für die Kommunikation eines Computers in einem Gebäude mit einem Turm oder einer Antenne außerhalb des Gebäudes. Die Übertragungen auf diesen Frequenzen werden von physischen Hindernissen kaum unterbrochen. Dagegen werden die Frequenzen im Band von 10 GHz bis 66 GHz für Line-of-Sight-Systeme verwendet. Damit ist auch über größere Entfernungen eine Kommunikation zwischen Türmen und Antennen möglich.