Trotz vieler Vorteile gibt es noch Probleme mit der Sicherstellung der Privatsphäre und der Sicherheit in der Cloud. Daten werden via Internet übertragen und auf entfernten Speicherplätzen abgelagert. Ferner bedienen Cloud-Anbieter zugleich auch mehrere Kunden. Dies kann das Risiko von eventuellen, sowohl zufälligen als auch absichtlichen Verletzungen erhöhen. Die personenbezogenen Daten müssen geeignet behandelt werden [12]. Die Bedrohung der Sicherheit kann wegen des dynamischen Charakters der Cloud-Umgebung erhöht sein. Einer der entscheidenden Vorteile im Cloud Computing ist die Geschwindigkeit, mit der die Dienstleister ihr Angebot anpassen, entwickeln und ändern können. Es gibt eine Wechselbeziehung zwischen den Anforderungen an Geschwindigkeit und Flexibilität und dem Sicherheitsniveau.
Cloud Computing stellt einige Risiken im Bereich des Datenschutzes für seine Benutzer und Anbieter dar. Es kann für Kunden in der Cloud (als Datenverantwortliche) schwierig sein, die Regeln der Datenspeicherung des Cloud-Anbieters effizient zu überprüfen und so sicherzustellen, dass die Daten gesetzeskonform verarbeitet werden. Brennend ist dieses Problem bei häufigen Datenübertragungen, z. B. zwischen verbundenen Clouds.
Die Privatsphäre, einschließlich des Identitätsschutzes, ist ein zentrales Thema für eine erfolgreiche Einführung des Cloud Computings. Vielen Firmen gefällt es nicht, dass ihre Daten und Anwendungen in Systemen gespeichert werden, die außerhalb ihrer internen Datenzentren liegen. Das Risiko des unbefugten Zugriffes auf sensible Daten steigt noch, wenn die Operationen in eine geteilte Infrastruktur migrieren.
Viele befürchten, dass Cloud Computing zur schleichenden Ausweitung der Zweckbestimmung (sog. „function creep“) führen kann - dass Daten von Cloud-Anbietern verwendet werden können, was nicht nur unerwartet war, sondern wozu die Informationen ursprünglich erfasst nicht wurden und wofür keine Zustimmung gegeben wurde. Wenn das Löschen einer Cloud-Ressource angefordert wird, bedeutet dies wie bei den meisten Betriebssystemen nicht immer das komplette Löschen der Daten. Ein adäquates oder rechtzeitiges Löschen von Daten kann auch unmöglich (oder unerwünscht von der Sicht des Benutzers) sein, entweder weil Kopien der Daten weiter gespeichert werden, aber nicht verfügbar sind, oder weil die zu zerstörende Platte Daten anderer Kunden beinhaltet. Im mandantenfähigen Modell und bei der Wiederverwendung von Hardwareressourcen steigt das Risiko für den Kunden im Vergleich zu einer reservierten Hardware. Im Hinblick auf die niedrigen Kosten der Speicherung von Daten hat es wenig Anreiz, die Informationen in der Cloud zu beseitigen, und mehr Gründe, mit ihr weitere Aktivitäten auszuführen.
Cloud-Dienstleister müssen ihre Kunden überzeugen, dass Cloud-Operationen einerseits transparent und andererseits privat gehalten werden. Mechanismen zum Schutz der Privatsphäre müssen in allen Sicherheitslösungen integriert werden.