SoftPLC-Systeme werden üblicherweise als Software in Industrie-Computern implementiert, die Programmierung laut der Norm IEC/EN 61131-3 verwenden (siehe oben). Zu den Hauptvorteilen gehören ein Betriebssystem, eine einfache Anwendung der standardmäßigen Softwareprodukte, die Anwendung der üblichen, an Computer angeschlossenen Peripherien, die Anwendung der Archiv- und Kommunikationsfunktionen, die Ethernet-Schnittstelle, die Kommunikation über Internet und eine hohe Rechenleistung.
Das Risiko der Instabilität des Betriebssystems wird typischerweise mit Hilfe eines Echtzeit-Betriebssystems und ergänzender Module gelöst, die an einen üblichen Computer angeschlossen werden, der die Funktionen eines PLC durchführt. Es gibt viele Methoden, wie Systeme SoftPLC realisiert werden können. Auch andere Einrichtungen können als PLC programmiert werden, wie im Einklang mit der Norm IEC / EN 61161-3 programmierte Frequenzumrichter. Ähnliche Merkmale sind für einige intelligente IO-Module typisch.
Der Begriff Industrie-Computer betrifft eine breite Skala von Rechnerprodukten. Die häufigste Kategorie stellen eingebettete (engl. embedded) Systeme dar - es handelt sich um Systeme, die in einer Maschine, einem Steuersystem oder einer anderen Einrichtung „eingebaut“ sind. Industrie-Computer werden manchmal mit der Abkürzung IPC (engl. Industrial PC) bezeichnet. Sie wird manchmal im gleichen Sinne wie eingebettete Systeme verwendet, manchmal werden PC-Klassen unterschieden, die speziell für extreme Beständigkeit und nachteilige Bedingungen in der industriellen Umgebung konstruiert werden.
Häufig werden eingebettete Computer mit Operatorpulten, üblicherweise mit einem Touchscreen, bestückt. Ihre Hauptfunktion ist die Implementierung der Operatorschnittstelle (engl. Human-Machine-Interface, HMI). Eine übliche Computerausstattung, ein Speicher, die Kommunikation und eine gute Farbgraphik ermöglichen eine komfortable Visualisierung, Überwachung und Aufsicht des Zustandes des kontrollierten Objektes. Zugleich bieten sie eine anwenderfreundliche Schnittstelle an. Ähnliche Funktionen können durch einen kompakten eingebetteten Computer ohne Bildschirm realisiert werden – solche Einrichtungen werden vor allem wegen ihrer Rechenfunktionen, Datenarchivierung, Kommunikationsfunktionen und des standardmäßigen Betriebssystems verwendet. Auch dienen sie als ein Tool des Zugriffes auf übliche Peripherien oder Softwareprodukte. Ihre Aufgabe kann auch die Archivierung großer Datendateien (wie Kommunikationsadapter für Ethernet), die Sicherstellung eines Zugriffspunktes auf das Internet oder das Berechnen der nummerisch umfangreichen Rechenalgorithmen sein.
Modulare eingebettete Computer werden für anspruchsvolle Anwendungen verwendet. Als PLC sind sie sehr universal und ihre Konfiguration kann in Abhängigkeit von der Anforderung des gesteuerten Objektes erfolgen.
Industrie-Computer nähern sich den PLC an. Eine standardmäßige Ausstattung für PLC der größten Hersteller umfasst Computermodule (d. h. eingebettete Industrie-Computer) oder zentrale Einheiten der PLC werden als Computer realisiert (etwas zwischen PLC und SoftPLC).
Auf den ersten Blick kann man nicht sofort sagen, ob ein Steuersystem als ein modularer Industrie-Computer, eine speicherprogrammierbare Steuerung oder ein SoftPLC-System implementiert wurde. Zu den Hauptkriterien der Klassifizierung gehören die Art der Programmierung und verfügbare Programmsprachen (für PLC sind sie im Einklang mit der Norm IEC/EN 61131-3).