2 LTE-Netzwerktopologie
2.1 E-UTRAN

Geschichte ab UMTS

Seit der ersten Veröffentlichung des UMT-Standards wurde die UTRAN-Architektur auf die Konzepte des Zugangsnetzes 2G/GSM ausgerichtet. Die allgemeine Architektur folgt dem guten alten „Sternmodell“ des Netzes 2G/GSM: ein Controller (RNC, Radio Network Controller) kann gegebenenfalls eine große Menge (typischerweise einige hundert) Basisstationen (NodeB) über Iub-Schnittstelle steuern. Außerdem wurde die Iur-Schnittstelle für die Kommunikation zwischen RNC definiert, so dass Anrufe in UMTS auf der RNC-Ebene verankert werden.

Die initiale UTRAN-Architektur führte zu einer vereinfachten Implementierung von NodeB und dem ziemlich komplizierten RNC-System, das sowohl Funktionen für Steuerung von Ressourcen und Verbindungen als auch einen wichtigen Teil von Funkprotokollen bedient.

Knoten eNodeB

Im Vergleich mit UTRAN hat E-UTRAN eine ziemlich einfache Struktur. Es besteht nur aus einem Netzelement: eNodeB (evolved Node B). RNC, von 2G-Netzen als BSC (Base Station Controller) geerbt, verschwand von E-UTRAN und ein eNodeB wird direkt mit dem Backbone-Netz mittels S1‑Schnittstelle verbunden. Infolgedessen wurden die RNC-Funktionen unter eNodeB oder MME im Backbone-Netz oder Serving Gateway verteilt.

Funktionen von eNodeB

Aus der globalen Sicht wird damit die neue E-UTRAN-Architektur auf drahtlose Netze WLAN (Wireless LAN) und dem Konzept der WiFi- oder WiMAX-Basisstationen ausgerichtet.

Daher muss die funktionale Definition von eNodeB (als WLAN-Zugriffspunkten) alle Eigenschaften der Schichten L1 und L2 einschließen, die mit der physischen Schnittstelle verbunden sind. eNodeB werden dann direkt an die Netzwerkinfrastruktur angeschlossen. Es gibt keinen weiteren zwischenliegenden Steuerknoten (im Unterschied zu 2G/3G). Der Vorteil liegt bei der einfacheren Netzwerkarchitektur (weniger Knoten unterschiedlicher Typen, daher vereinfachterer Netzbetrieb) und zugleich höherer Leistung der Funkschnittstelle.

Aus funktionaler Sicht unterstützen eNodeB eine Menge von üblichen Funktionen, die mit den Prozeduren der Bitübertragungsschicht für Senden und Empfang mittels Funkschnittstelle zusammenhängen:

Darüber hinaus hat eNodeB weitere Funktionen, die auf der Tatsache basieren, dass es keine weiteren Controller in den Basisstationen der E-UTRAN-Architektur gibt. Diese Eigenschaften, die im Kapitel 4 beschrieben werden, schließen das Folgende ein: