In einem typischen Fall können in UE mehrere Anwendungen gleichzeitig laufen. Jede davon kann unterschiedliche Anforderungen an QoS haben. Zum Beispiel kann UE an VoIP-Anruf angeschlossen werden, wobei der Benutzer zugleich Webseiten aufruft oder Dateien via FTP herunterlädt. VoIP stellt strengere Anforderungen an QoS, was Verzögerung und Verzögerungsschwankung (Jitter) betrifft, verglichen mit Webbrowsing und FTP, wobei die Datenübertragung viel geringere Paketverlustraten erlaubt. Um mehr Anforderungen an QoS in EPS zu unterstützen, werden verschiedene Träger des Dienstes eingestellt und jeder wird mit QoS verbunden.
Aufgrund des QoS-Typs, die sie bieten, können die Dienstträger in zwei Kategorien aufgeteilt werden:
Im Zugangsnetz trägt die Verantwortung für die erforderliche QoS für Dienstträger eNodeB. Jeder Dienstträger hat einen zugewiesenen Klassenbezeichner QCI (Class Identifier) und eine Priorität ARP (Allocation and Retention Priority).
Jeder QCI wird mit der Priorität, der Anzahl von verzögerten Paketen und der zulässigen Paketverlustrate gekennzeichnet. QCI bestimmt für Dienstträger, wie der Dienst in eNodeB verarbeitet wird. Nur ein Dutzend solcher QCI wurde standardisiert. Daher können Hersteller gleiche Kenntnisse über die grundlegenden Dienstcharakteristiken haben und entsprechende Verarbeitung, Warteschlangenverwaltung, Aufbereitung und Strategie der Regeln anbieten. Damit wird sichergestellt, dass LTE-Betreiber eine einheitliche Behandlung des Verkehrs im ganzen Netz ohne Hinsicht auf Hersteller von eNodeB erwarten können. Der Satz von standardisierten QCI mit Charakteristiken, von den PCRF in EPS gewählt werden, werden in der nachfolgenden Tabelle angeführt.
QCI |
Typ der Quelle |
Priorität |
Paketverzögerung (ms) |
Paketverlustrate |
Beispiel des Dienstes |
1 |
GBR |
2 |
100 |
10−2 |
Dialogorientierte Videogespräche |
2 |
GBR |
4 |
150 |
10−3 |
Dialogorientierte Videogespräche
|
3 |
GBR |
5 |
300 |
10−6 |
Nicht dialogorientierte Videogespräche
|
4 |
GBR |
3 |
50 |
10−3 |
Real-Time-Spiele |
5 |
Non-GBR |
1 |
100 |
10−6 |
IMS-Signalisierung |
6 |
Non-GBR |
7 |
100 |
10−3 |
Anrufe, Video (Livestreaming), interaktive Spiele |
7 |
Non-GBR |
6 |
300 |
10−6 |
Video (gespeicherte Aufnahme) |
8 |
Non-GBR |
8 |
300 |
10−6 |
TCP-basierte Dienste (WWW, E-Mail, Chat, FTP, gemeinsamer Dateizugriff…) |
9 |
Non-GBR |
9 |
300 |
10−6 |
Die Art, wie der MAC-Planer die von Dienstträgern gesendeten Pakete verarbeitet (z. B. aus der Sicht der Planung von Regeln, Warteschlangenverwaltung und Aufbereitung), wird durch Konfiguration des RLC-Betriebes definiert. Dieser Betrieb wird durch Priorität und Paketverzögerung (und gewissermaßen auch durch zulässige Paketverlustrate) von QCI bestimmt. Zum Beispiel kann man erwarten, dass ein Paket mit einer höheren Priorität vor dem Paket mit einer niedrigeren Priorität eingeordnet wird.