4Physische und logische Kanäle in LTE

Wie bei den meisten Funkkommunikationssystemen steht die Funkschnittstelle von E-UTRAN vor vielen Herausforderungen. E-UTRAN kann Hochgeschwindigkeitsdaten mit einer geringen Verzögerung sehr effizient übertragen. Jedoch nicht alle Informationsflüsse brauchen den gleichen Schutz vor Übertragungsfehlern oder eine Sicherung der Dienstqualität.

Allgemein kann man sagen, dass es bei der Funkmobilität entscheidend ist, ob die Signalisierungsnachrichten von E-UTRAN möglichst schnell übertragen werden, am bestens zugleich mit Fehlerschutz. Die Anwendungen mit Sprach- oder Datenflüssen können jedoch einen sinnvollen Verlust von Frames im Rahmen der Funkübertragung akzeptieren. Die Anwendungen, die sich auf eine interaktive Verbindung orientieren (wie Webbrowsing), unterscheiden sich davon auch, weil Weitergabe von Daten bei der Korrektur von Fehlern auf der Funkschnittstelle helfen kann.

Die Spezifikation von E-UTRAN stellt einige Kanaltypen vor, die flexibel sind und verschiedene Datenübertragungsbetriebe unterstützen:

Die logischen Kanäle entsprechen den Datenübertragungsdiensten, die von Funkschnittstellenprotokollen für die höheren Schichten angeboten werden. Grundsätzlich gibt es nur zwei Typen logischer Kanäle: Steuerkanäle (zur Übertragung von Informationen an die Steuerungsebene) und betriebliche Kanäle (zur Übertragung von Informationen in der Benutzerebene). Jeder dieser Kanäle entspricht einem Typ des Informationsflusses.

Die Transportkanäle beschreiben, wie und mit welchen Charakteristiken die Daten über die Funkschnittstelle übertragen werden. Zum Beispiel beschreiben sie, wie die Daten vor Übertragungsfehlern geschützt werden, den Typ der Kanalverschlüsselung, die CRC-Kontrolle, den Typ des eingesetzten Interleavings, die Größe der Datenpakete, die über die Funkschnittstelle gesendet werden, usw.

Die Transportkanäle werden in zwei Kategorien aufgeteilt:

Die physischen Kanäle stellen eine tatsächliche Realisierungen der Transportkanäle durch eine Funkschnittstelle dar. Sie werden nur auf der Bitübertragungsschicht von E-UTRAN erkannt und ihre Struktur hängt von den physikalischen Eigenschaften der OFDM-Schnittstelle ab.