Aus der Sicht des Systems ist die initiale Netzwerkarchitektur der 3G-UMTS-Netze mehr oder weniger vergleichbar mit den 2G-Netzen, weil sie sowohl den Leitungs- als auch den Paketteil einschloss. Danach wurde ein neuer Teil über den PS-Teil ergänzt: IMS (IP Multimedia Subsystem).
IMS beinhaltet alle Elemente des Netzkerns für die Erbringung von IP-Multimediadiensten, wie Audio, Video, Text, Chat usw. und ihre Kombinationen, die durch Paketvermittlung übertragen werden. IMS erweitert die Architektur der bestehenden GSM-/UMTS-Netze um einen Teil zur Übertragung von Multimedien mittels Paketvermittlung. Unter Übertragung von Multimedia-Daten versteht man sowohl normale Telefon- und Konferenzgespräche als auch Übertragung von Ton und Video einschließlich Streaming, desweiteren Chats und Instant Messaging (Nachrichtensofortversand), Real-Time-Spiele u. ä.
Das Hauptziel von IMS war die Bereitstellung von standardmäßigen, kompatiblen IP-Diensten (wie z. B. Push-To-Talk, Presence oder Instant Messaging) und das konsistent in allen drahtlosen 3GPP-Netzen. Die Interoperabilität der IMS-basierten Dienste wurde durch die Tatsache garantiert, dass IMS auf flexiblen, von IETF entwickelten Protokollen basiert, wie SIP (Session Initiation Protocol).
Ferner bietet IMS die Unterstützung von VoIP (Voice over IP) und stellt die Zusammenarbeit mit klassischen PSTN mittels Signalisierungs- und Mediagateways sicher.
Wie auf dem Bild zu sehen ist, war der CS-Teil noch ein Bestandteil der 3G-Architektur, zusammen mit der Struktur PS/IMS. Das Behalten des CS-Teils wurde mit dem Bedarf der Unterstützung von den immer noch dominanten leitungsvermittelten Sprachdiensten und von Videotelefondiensten des Standards H.324M motiviert.
Obwohl IMS als ein interessanter Schritt in die Richtung zur Integration von Diensten präsentiert wurde, unterließen Netzwerkoperatoren seinen breiten Einsatz und seine Verwendung als eine gemeinsame Plattform für alle Dienste (einschließlich Sprachdiensten, Datenübertragungen in Echtzeit und weiteren Diensten) wegen mangelnder Unterstützung der Sprachdienste und der übergangslosen Mobilität zwischen bestehenden CS-basierten Netzen und IMS.